Die Stadt am Bosporus zieht jährlich Millionen von Touristen in ihren Bann. Wenn man Istanbul erkundet, wird man oft das Gefühl nicht los, dass es in dieser Stadt keinen unentdeckten Winkel gibt und man den Menschenmassen nur schwer entkommen kann.
Hier daher 4 Geheimtipps, wie man Istanbul mal anders erleben kann:
Das Dach von Büyük Valide Han
Auf Tripadvisor ist dieser Aussichtspunkt nur auf Platz 34 von 448 Aktivitäten, aber glaubt uns – dieser Platz ist nicht gerechtfertigt. Wer einmal früh morgens vor Sonnenaufgang durch die noch leeren Gassen geschlendert ist und dann den sehr versteckten Eingang zu diesem Juwel gefunden hat, findet sich am besten Aussichtspunkt der Stadt. Und das ohne die hunderten Touristen, die sich auf dem Galata Turm die Füße eintreten.
Wie man dort hin kommt?
Nun, das ist zugegeben ein wenig abenteuerlich. Durch einen Hauseingang kurz vor dem Innenhof geht eine Treppe hinauf in den ersten Stock – quasi den Laubengang des Gebäudes. Hier blickt man in kleine Werkstätten und Lagerräume. Früh morgens ist hier alles leer und verlassen, tagsüber herrscht ein leichtes Treiben an Arbeitern und Lieferanten. Am Ende des Ganges liegt eine Stahltür, die nur von einem Wächter gegen ein paar Lire aufgesperrt wird. Dann geht es über eine schmale, baufällige Betontreppe nach oben und schon befindet man sich auf dem Dach des Gebäudes und blickt bereits auf die Blaue Moschee, den Bosporus, den Galata Turm… Istanbul liegt einem zu Füßen. Tagsüber ist man dort oben nicht alleine, denn der Geheimtipp spricht sich schön langsam über Instagram & Co. herum. Seit eine James Bond-Szene dort gedreht wurde, ist das Interesse noch mehr gestiegen. (Es handelt sich um die Motorradverfolgung am Beginn von Skyfall.)
Unser Tipp: Früh kommen und die Stadt erwachen sehen.
Früh aufstehen
Ja, das gilt leider generell – je früher man Istanbul erkundet, desto mehr Ursprüngliches lässt sich erleben. Vor dem Morgengrauen die engen Gassen rund um den Grand Bazaar zu erkunden, ist ein Erlebnis wert. So sieht man wie die kleinen Läden beliefert werden – LKWs schlängeln sich durch die viel zu schmalen Gassen, Katzen sind auf der Suche nach den Resten des Maroniverkaufs vom Vorabend und überall liegt der Duft von frisch gebackenen Simit und anderen Köstlichkeiten in der Luft.
Unser Tipp: Wecker einmal vor dem Sonnenaufgang stellen und mit dem Taxi zum Grand Bazaar bringen lassen. Von dort zu Fuß auf Erkundungstour.
Das bringt uns gleich zum nächsten Punkt:
Die Blaue Moschee bevor sie aufsperrt
Ganz ehrlich – sich anstellen um mit hunderten Touristen gemeinsam in der Blauen Moschee zu sein und dann zusehen zu müssen, wie Selfies mit iPads gemacht werden? Nicht gerade der Traum vom Erkunden der Stadt…
Also auch hier gilt: Früh raus und vor der Öffnung der Moschee alleine im Innenhof den prächtigen Blick auf die Kuppeln genießen. In aller Ruhe Fotos von außen machen und dann den Platz verlassen bevor die Busse ankommen.
Unser Tipp: Das Innere kann man auch auslassen…
Ortaköy Moschee
Denn wenn man eine Moschee von innen sehen möchte – empfehlen wir diese hier. Die Ortaköy Moschee liegt etwas abseits des Touristentreibens und ist deshalb deutlich weniger besucht. Und das völlig zu unrecht: Architektonisch ist sie nämlich ein wahrer Traum und noch dazu mit großen Fenstern zum Bosporus hin gesegnet. Man sieht von innen also die Schiffe kreuzen und findet eine Moschee mit viel Licht, die sich so viel besser zum Fotografieren eignet.
Unser Tipp: Mit dem Taxi hinfahren, liegt etwas abseits.