Lesezeit: 5 MinutenKaum zu einem Zeitpunkt kommen Krankheiten so ungelegen, wie im Urlaub. Leider scheinen sich Krankheitserreger genau diese Zeit auszusuchen, um zuzuschlagen. Gerade Kinder erwischt es dabei ganz schnell. Für solche Fälle ist es immer gut, ein bisschen vorzusorgen und ein paar wichtige Medikamente mitzunehmen. Eine kleine Familien-Reiseapotheke muss nicht viel Platz wegnehmen, ist aber im Ernstfall super praktisch. Denn wer möchte schon mit Durchfall am Strand oder mit Fieber im Hotelzimmer liegen, während die Familie sich amüsiert?
Wie groß sollte die Familien-Reiseapotheke sein?
Hier gilt der Grundsatz:
So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich mitnehmen. Schließlich wollt ihr ja nicht den ganzen Platz im Koffer mit Medikamenten und Verbandszeug füllen. Je nachdem, wo ihr hinreist, gibt es die meisten Dinge sowieso vor Ort zu kaufen. Allerdings ist eine gewisse Grundausstattung wichtig, falls doch mal im Ernstfall partout keine Apotheke in der Nähe sein sollte. Hier liegt es an euch, abzuschätzen, wie oft eure Kinder krank werden, ob sie
zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten neigen oder sich häufig die Knie aufschrammen. Eure Kinder sind ganz wild auf Abenteuerspielplätze und toben gerne herum? Lieber viel Verbandszeug mitnehmen! Eure Kinder sind eher ruhig und bleiben gern in eurer Nähe? Da könnt ihr den Platz anderweitig verwenden.
Impfpass und andere wichtige Medikamente
Der
aktualisierte Impfpass jedes Familienmitglieds muss unbedingt mit. Sollte jemand von euch beispielsweise von einem Straßenhund gebissen werden, ist es wichtig, zu wissen, ob ihr gegen Tetanus geimpft seid. Oder falls ein Kind in ein Zeckennest läuft. Wenn ihr eine größere Reise unternehmen wollt, solltet ihr vorher zum Arzt eures Vertrauens gehen. Der kann euch verraten, unter welchem Handelsnamen ihr in eurem Urlaubsland eventuell notwendige Ersatzpräparate für Dauermedikamente bekommt.
Besondere Vorsicht ist auch bei Reisen in tropische Gefilde geboten, da hier die Hygienestandards bei Weitem nicht so hoch sind wie in Mitteleuropa. Da solltet ihr euch über die Impfvorschriften informieren.
Gegen äußere Verletzungen
Gerade Kinder schürfen sich gerne mal das Knie auf oder schneiden sich an scharfen Gegenständen. Ein Splitter steckt auch schnell mal in der Haut. Um auf diese Fälle vorbereitet zu sein, sollten folgende Dinge mit:
- Mullbinden, sterile Kompressen, Einweghandschuhe
- Desinfektionsspray: Hier gibt es welche, die Kinder gut vertragen und die nicht brennen
- Pinzette und Nagelschere
- Pflaster: Normale für euch, wasserfeste, wenn es ins Meer geht und bunte Tröster für die Kids. Wenn ihr viel lauft, sollten auch Blasenpflaster mit.
- Wund- und Heilsalbe gegen kleine Verletzungen und wunde Stellen
- Augentropfen gegen sonnen- und windgereizte Augen und Bindehautentzündung
Natürlich gilt, wie oben schon erwähnt: Ihr kennt eure Kinder am besten und könnt selbst einschätzen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass es sich äußerlich verletzt. Wie viel Verbandszeug ihr also mitnimmt, richtet sich ganz danach.
Gegen Erkältungen und Unwohlsein
Gerade Erwachsene, deren Immunsystem in der Arbeitszeit auf Hochdruck arbeitet, werden im Urlaub von leichten Erkältungen befallen. Aber auch Kinder fangen sich aufgrund des noch nicht voll entwickelten Immunsystems schnell Erkältungen ein. Das ist unangenehm und muss nicht sein. Die folgenden Dinge können euch schnell dabei helfen:
- Salzwasser-Nasenspray und abschwellendes Nasenspray für Kinder: Letzteres solltet ihr vor allem im Flugzeug mitnehmen, wenn euer Kind zu Ohrenschmerzen neigt.
- Lutschtabletten gegen Halsschmerzen
- Hustensaft oder Hustentee für Kinder
- Propolis-Tinktur, aus dem Schutzharz der Honigbienen gewonnen, hilft gegen Erkältungen, Entzündungen, Bauchweh und Herpes
- Für Erwachsene sollten Paracetamol-Tabletten gegen Fieber mit. Für Kinder lieber Zäpfchen oder Saft mit demselben Wirkstoff kaufen. Der Wirkstoff hilft auch gegen Schmerzen.
- Ein Fieberthermometer sollte auch unbedingt mit. Aber bitte ein digitales, keines mit Quecksilber – dieses dürft ihr auch im Flugzeug nicht mitnehmen!
- In Ländern mit schlechter Ärzteversorgung solltet ihr zudem ein Breitband-Antibiotikum, das vom (Kinder-)Arzt verschrieben wurde, mitnehmen.
Kinder werden häufig von diesen zwei unangenehmen Krankheiten befallen und für sie können diese aufgrund des hohen Wasserverlusts sogar lebensgefährlich sein. Packt daher bei einer Neigung Medikamente gegen Reiseübelkeit ein.
Durchfalltabletten und eine
Elektrolytlösung sollten ebenfalls mit.
Gerade Kinder haben relativ empfindliche Haut, daher empfiehlt es sich, eine
Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor mitzunehmen. Mindestens 30, aber besser noch 50 sollten es sein. Sollte es doch mal zu einem Sonnenbrand kommen, solltet ihr ein beruhigendes
Spray mit Panthenol dabei haben.
Gegen allergische Reaktionen helfen Antihistaminika und auch Salben mit einem Wirkstoff dagegen. Mückenstichheiler sollten ebenfalls nicht fehlen, ebenso wie eine Zeckenpinzette oder Zeckenkarte. Ein Insektenschutzpräparat beugt gegen solche Fälle vor.
Wenn ihr in wärmere Länder fahrt, solltet ihr beachten, dass viele Medikamente nicht hitzestabil sind. Die Reiseapotheke gehört daher an einen kühlen Ort. Nehmt sie lieber ins klimatisierte Hotelzimmer mit, anstatt sie in der prallen Sonne im geparkten Auto stehen zu lassen. Empfindliche Packungen könnt ihr in Alufolie wickeln.
Eine Reiseapotheke kann im Urlaub so manches Leben retten. Das ist nicht übertrieben dargestellt, denn gewisse Krankheiten, die Erwachsene locker wegstecken, können für Kinder lebensgefährlich werden. Seid daher auf jeden Fall vorbereitet, bevor es in den Urlaub geht, dann kann da auch nichts mehr schiefgehen und ihr könnt die Reise entspannt genießen.
Dr. Walter Mair betreibt seit 2003 mit viel Engagement die
Stadtapotheke in Sterzing. Der Erfolg des Südtiroler Unternehmens wird durch das kompetente Team, dem hervorragenden Service sowie durch die qualitativ hochwertigen Produkte bestimmt.