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Zugegebenermaßen hätten mein Freund Andreas und ich uns eine entspanntere Destination aussuchen können, um uns zu sortieren und uns mal wieder zu spüren. Aber irgendwie hat jeder Versuch eine andere Stadt zu buchen, immer wieder dazu geführt, dass wir am Ende noch dringender nach New York wollten als vorher. Also haben wir nachgegeben und gebucht. Rückblickend hätten wir vielleicht alles über TUI buchen sollen und nicht nur das Moxy Hotel in der Nähe vom Times Square. But you live and you learn und so machen wir’s das nächste Mal besser. Während der Flug gespickt war mit lauter Überraschungen, die wir uns gern erspart hätten, war unser Hotel eine einzige Win-Win-Situation:

  • Die Lage: In nur sieben Minuten gelangt man zum Times Square und in 4 Minuten ist man bei der Penn Station.
  • Das Ambiente: Ein junggebliebenes, urbanes Design.
  • Das Konzept: Es gibt ein vollwertiges Grill Restaurant und ein Frühstücks-Lokal. Dieses mutiert ab 17 Uhr zu einer Bar. Außerdem gibt es hier eine der wenigen öffentlich zugänglichen Rooftop Bars mit Karussell und direktem Blick aufs Empire State Building.

Wir waren in jedem Fall mehr als zufrieden mit unserer Unterkunft. Einziger Wermutstropfen: Wer jeden Tag nach dem Aufstehen eine Skyscraper-Aussicht genießen möchte, fährt mit einem der anderen (Moxy) Hotels in New York besser.

Jedenfalls waren Andi und ich nicht in New York, um uns unserem Jetlag im Hotelzimmer zu ergeben. Wir wollten uns mal wieder vom Großstadtjungle inspirieren lassen. Neues ausprobieren, Essen, Shoppen, ein bisschen Kulturprogramm machen und Diversität leben wie man sie sonst aus keiner Stadt kennt und genau das haben wir getan.

Touri-Programm von A bis Z 🗽🏙️

Gleich vorweg. Wir sind das meiste zu Fuß gegangen. Wer schon einmal in NYC war, weiß gutes Schuhwerk ist ein Must-Have. Wenn man aus welchem (fahrlässigen) Grund auch immer keines eingepackt hat, befindet man sich zumindest in einer Stadt, wo man quasi an jeder Ecke eines kaufen kann. Weil so verlockend es auch ist mit einem der berühmt berüchtigten gelben Taxis zu fahren, ist der Verkehr in der Stadt, die 365 Tage im Jahr munter zu sein scheint, vor allem untertags so wild, dass man, je nachdem wie weit man es hat, mit der U-Bahn oder „per pedes“ besser aufgehoben ist. Also sind wir im Schnitt 20.000 bis 25.000 Schritte am Tag gelaufen. Übrigens der Hauptgrund warum das Hotelgym uns nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekommen hat. Natürlich gibt es Fahrtenservices wie Uber und Revel. Die haben wir aber nur im Notfall genutzt, wenn wir wirklich nicht mehr gehen konnten oder die Hunger-Pipi-Kalt/Warm-Kombo schon unentbehrlich war.

An dieser Stelle möchte ich euch auch gleich vorwarnen: Die New Yorker U-Bahn ist auf den ersten Blick nichts für schwache Nerven. Die Stationen sind nicht sonderlich sauber, die Strecken können sich spontan ändern, Zugausfälle gehören quasi dazu und man weiß nie neben wem oder was man sitzt. Allerdings landet man mit etwas Glück in einem Wagon mit Entertainment-Programm. Aber dass viele New Yorker:innen sich tagtäglich auf das U-Bahn-Netz verlassen, ist ein Zeichen dafür, dass ihr euch keine Sorgen machen müsst. Man gewöhnt sich relativ schnell dran.

Wir waren jedenfalls viel zu Fuß unterwegs. Schließlich wollten wir uns berieseln lassen und weil wir ehrlich gesagt kaum fixe Pläne hatten. Was damit zu tun hatte, dass es weder mein noch Andis erstes Mal in der Stadt war. Wir hatten also keinen Pressure bestimmte Sehenswürdigkeiten unterzubringen und haben nur das gemacht, was wir unbedingt machen wollten. Wie sich dann aber später herausgestellt hat, war das gar nicht so wenig. Eines war allerdings fix: wir mussten die Freiheitsstatue sehen. Weil ist es überhaupt ein Trip nach NYC, wenn man die Statue of Liberty nicht gesehen hat? I doubt it! Also sind wir runter zum Financial District spaziert, auf die kostenlose Fähre gestiegen, haben uns rechts (!) ans Deck gesetzt und das eine Foto gemacht von dem ich mittlerweile wirklich schon einige Versionen am Handy habe. Aber Pflicht ist Pflicht. Wobei man sagen muss, dass die Staten Island Ferry nur an der Statue vorbeifährt und nicht per se direkt hin. Dafür gibt es verschiedene Touren nach und vor allem auf Liberty Island – von romantischen Segeltrips bis hin zu Familienführungen. TUI bietet sie unter ihren Experiences alle an und da muss man sich auch keine Sorgen machen, dass man um sein Geld betrogen wird. Noch so eine Sache, die man am Radar haben sollte, wenn man in New York unterwegs ist.

Die Stadt erinnert einen schnell daran, dass alles möglich ist. Das bedeutet aber eben auch, dass es nicht alle gut mit einem meinen und man leicht auf  betrügerische Maschen reinfällt, wenn man nicht aufpasst. Es macht also immer Sinn Tickets, Führungen und Reservierungen für Experiences über seriöse Websites und Plattformen zu buchen. Das gilt aber in Wahrheit nicht nur für New York City, sondern auch für andere StädetripsDestinationen.

Und weil wir schon in der Nähe waren, haben wir noch einen kurzen, aber emotionalen Abstecher ins Native New York gemacht. Einem Museum, das sich mit der Geschichte amerikanischer Ureinwohner:innen auseinandersetzt. Der Eintritt ist frei und die Ausstellung ist so berührend und interessant. Man lernt halt wirklich nie aus, wie ich mal wieder in diesem Museum feststellen musste.

Generell öffnen viele Museen in New York für alle ab und an kostenlos ihre Pforten. Das MoMA gehört allerdings nicht dazu. Zumindest nicht, wenn man Ü16 ist. Bitte spielt nicht einmal mit dem Gedanken spontan vorbei zu schauen, um euch vor Ort dann Eintrittskarten zu kaufen. Die Warteschlange ist lange. In der Zeit in der ihr wartet, könntet ihr schon längst was anderes machen. Wenn ich euch was nahelegen kann, dann die Tickets hier zu kaufen. Da müsst ihr euch weder für die Tickets noch für den Eintritt anstellen.

Auch im MET waren wir – für das ultimative Gossip Girl-Feeling. Während wir auf Serena und Blair inspirierte Outfits gehofft haben, war’s dann doch eher Kunst aus Nah und Fern. Auch hier gibt es für Tourist:innen keinen kostenlosen Eintritt, aber dafür könnt ihr hier Tickets kaufen.

Was die Aussichtsplattformen angeht, habt ihr in New York einiges an Auswahl. Ob Empire State Building, The Edge, One World Observatory, Summit oder Rockefeller Center gilt immer das selbe: Ohne Vorbestellung, keine Aussicht! In jedem Fall müsst ihr auch dafür eure Eintrittskarten online vorbestellen. Aber selbst dann sollte man sich immer auf viele Menschen einstellen. Das gehört quasi zur Experience dazu – diese ist dafür immer toll. Es sei denn man ist am wohl nebeligsten Tag im Jahr unterwegs… so wie Andi und ich.

Warum wir wirklich in New York waren… 😅🌭🛍️

Wenn ich allerdings ganz ehrlich bin, hatten wir zwei ganz andere Aktivitäten ganz oben auf unserer To-Do-List stehen. Essen und Shoppen. In keiner präferierten Reihenfolge. So wie es passiert ist, ist es eben passiert. Wobei ich hier voller Stolz verkünden möchte, dass Andi und ich jeweils nur ein Teil zum vollen Preis gekauft haben. Sonst haben wir uns alles andere im Abverkauf oder bei einem Sample Sale geschnappt. Durch Zufall bin ich auf dem Account von 260 Sample Sale gelandet und statt viel unnötiges Zeug haben wir weniger, aber dafür Hochqualitatives gekauft. Allerdings waren wir erst am dritten Tag dort, weil wir davor keine Geduld hatten uns anzustellen. Auch die Vintage und 2nd Hand Lover unter euch kommen in New York auf ihre Kosten. Eine Liste würde hier allerdings fast den Rahmen sprengen, deswegen schreib ich nur so viel: Brooklyn an einem Samstag ist Thrifting-Paradise. Alles andere findet ihr auf Google, Instagram und Tik Tok heraus.

Generell hat Social Media während unseres Trips eine große Rolle gespielt. Nicht nur wegen all dem Content, den wir hochgeladen haben, sondern all der Restaurant Tipps, die wir sonst nie bekommen hätten. So hatten wir eine köstlich klassisch amerikanische Din(n)er Experience im Junior’s am Times Square statt in Ellen’s Stardust Diner, das zwar weltberühmt, aber dementsprechend voll und permanent ausgebucht war und rückblickend wahrscheinlich auch ein bisschen zu viel für unsere vom Jetlag leicht überreizten Körper gewesen wäre.

Wir sind zufällig in Chelsea im Corner Deli gelandet. Dank TikTok wussten wir schon vor dem ersten Biss, dass die Tacos und der Butter-Mayo-Maiskolben himmlisch sein werden. Und wir wurden auch gleich zwei Mal daran erinnert, dass ein Banana Pudding von der Magnolia Bakery ein Muss ist, wenn man in Manhattan ist.

Aber auch in Brooklyn sind wir nicht enttäuscht worden. Im Sweet Chick haben wir ein (veganes) Hot Chicken and Waffles Dinner genossen und sind danach noch auf einen Drink ins legendäre Sharlene’s gegangen.

Am teuersten haben wir im Bad Roman gegessen. Einem trendy Restaurant, das sich auf moderne italienische Küche spezialisiert hat. Alles, was wir dort gegessen haben, war schon köstlich. Aber das Kimchi in der Noodle Bar, die sich im selben Einkaufszentrum – dem Columbus Circle – befindet, war mindestens genauso köstlich. Außerdem hat es nur einen Bruchteil gekostet. Und wenn wir schon bei Noodles sind, ist Essen in Chinatown essenziell.

Ich verspreche euch ihr werdet nicht enttäuscht, wenn ihr etwa im Mo Hop esst. Dem zweitältestem Restaurant in Chinatown oder dem Golden Diner. Einem Diner, das asiatisch und amerikanische Küche vereint. Ihr könnt aber auch einfach auf Dumplings im Super Taste oder auf Erdnuss-Chili-Noodles im Shu Jiao Fuzhou vorbei schauen. Gefühlt ist alles köstlich in Manhattans Chinatown.

In Wahrheit ist auch hier die Liste an Restaurants, die man in NYC ausprobieren sollte, so lang, dass sie den digitalen Rahmen sprengen würde. Fakt ist, es gibt in dieser Stadt endlos viele Möglichkeiten gut und bei den Portionsgrößen auch viel zu essen.

Überraschende Musicals & andere NYC Tipps 🎭🎶

Das ist genau so fix wie der Fakt, dass ein Musicalbesuch am und manchmal auch off Broadway eine Experience ist. Wobei ich hier ehrlich sagen muss, dass es bei mir ein bisschen Überzeugungsarbeit gebraucht hat. Deshalb waren wir mit den Tickets sehr spät dran. So spät, dass wir über die Theater nur noch welche bekommen hätten, die uns ein bisschen zu teuer waren. Und weil wir so überwältigt waren mit den endlosen Möglichkeiten Eintrittskarten über Zweithändler zu bekommen, hat der Andi sie einfach wieder über TUI bestellt. Ein paar Klicks und Minuten später hatten wir die Karten auch schon am Handy. Easy cheesy. Ich war bei „Six“ dabei, einem modernen 90-minütigen Pop-Musical über die sechs verschiedenen Frauen von Heinrich VIII. Es war so toll, dass ich mich vor lauter Frauenpower und guter Musik kaum in meinem Sessel halten konnte. Andreas hat sich auch noch „Aladdin“ angeschaut. Er spricht bis heute von einer „life changing experience“. Unter uns: Ich wundere mich, dass er sich nur die beiden angeschaut hat bei der Auswahl, die’s am Broadway gibt. Aber er wird schon gewusst haben, was er tut.

Jedenfalls ist dieser Blogpost schon viel zu lang und ich hab noch nicht einmal alles erzählt. So gern möchte ich euch noch von der Amateur Night im Apollo Theater in Harlem erzählen. Den legendären Räumlichkeiten auf deren Bühne Lauryn Hill, Luther Vandross, Billie Holiday, Tony Bennett und noch viele andere Superstars performed haben und manche sogar entdeckt wurden. Ich will euch nach Hoboken an die Waterfront schicken, damit ihr Manhattan’s Skyline auch mal von außen seht. Ich will euch wissen lassen, dass Eislaufen beim Rockefeller Centre schon cool ist, aber dass es ab Jänner 2024 im Bryant Park auch ein Eis-Autodrom gibt. Obwohl ich nicht die größte Sport-Fanatikerin bin, würd ich euch gern vorschlagen Restkarten für ein NBA-Spiel zu kaufen und euch diesen faszinierenden Wahnsinn zu geben. Oder vielleicht Tickets für eine der legendären Late Night Shows abzustauben. Stattdessen erinnere ich euch daran, dass ihr einen ESTA bzw. ein Visa beantragen müsst, wenn ihr nach NYC fliegt – je nachdem welche Staatsbürgerschaft ihr habt. Und dass e-Sim-Karten einem das Leben so viel leichter machen können, wenn man so wie ich keine Nerven für Stadtpläne hat. Dass ihr im Idealfall Bargeld und eine Kreditkarte mithabt und dass ihre für’s Handy immer eine Powerbank dabei haben solltet. Weil man weiß ja nie…

New York in einem Blogpost zusammen zu fassen ist auf jeden Fall schlicht und einfach unmöglich. Also hör ich an dieser Stelle lieber auf und wünsch euch viel Spaß in der Stadt, die Alicia Keys mit dem Satz „Now you’re in New York, these street will make you feel brand new! Big lights will inspire you“ wohl nicht besser hätte beschreiben können.