Jede Stadt hat ihren eigenen Charakter und Charme. London ist hipp, Paris ist chic, Barcelona ist In. Florenz ist einfach nur wunderschön. Die Hauptstadt der Toskana als das Zentrum der Renaissance nimmt den Besucher mit ihren Bauwerken, Palästen, Kirchen und Plätzen noch heute in ihren Bann. Auf der Zeitreise durch die mittelalterliche Geschichte der Toskana kann man einige der bedeutendsten Kunstschätze der Welt begutachten. Florenz und die Toskana stellen das kulturelle Herz Italiens dar.
Florenz: Home of Michelangelo & Co.
Rom als Zentrum der katholischen Kirche war Lebens- und Schaffensplatz der bedeutendsten Künstler im Mittelalter. Florenz aber war quasi die Brutstätte dessen, was wir heute als Renaissance Kunst kennen. Viele der großen Meister führten ihre ersten Pinselstriche in Florenz durch, bevor es sie dann in die groß, weite Welt hinauszog. Die Medici, das gleichermaßen machthungrige und kunstbeflissene Adelsgeschlecht das die Geschicke der Stadt am Arno lange lenkte, waren die großen Förderer zeitgenössischer Kunst. Unter ihrer Regentschaft hatten die Werkstätten der Meister ihre Blüte. Mit ihren Geldern wurde auf kleinstem Raum ein immenser Kulturraum geschaffen. Nachdem ich bereits 3 x für kürzere Aufenthalte in Florenz war, reiste ich im Spätherbst 2008 für 5 Tage in die Toskana, um Florenz, um mich auf die Spuren Michelangelos zu begeben. Eine hervorragende Reisezeit übrigens, langes Anstehen an den Sehenswürdigkeiten und Museen erspart man sich außerhalb der warmen Jahreszeit.
Sehenswürdigkeiten in Florenz
Auch wenn Florenz keine Weltstadt ist was die politische Bedeutung anbelangt, wenn es um Kunst und Kultur geht, kann kaum ein anderes Fleckchen Erde mithalten. Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist der Dom von Florenz. Die Kathedrale Santa Maria mit ihrer gewaltigen Kuppel und dem Campanile überstrahlt die Stadt. Wer auf einem der vielen Hügel rund um Florenz steht, sieht das majestätische Bauwerk von weitem. Über 3 Jahrhunderte zog sich der Bau des Doms. Neben dem Dom steht das Baptisterium San Giovanni mit seinen einzigartig gestalteten Toren in Bronze. Der heilige Johannes der Täufer ist der Schutzheilige von Florenz.
Die Uffizien sind neben den Vatikanischen Museen wohl die bedeutendste Kunstsammlung Italiens. Einst als „Büroraum“ für die Minister der Medici geplant, beherbergen die Uffizien heute eine Reihe weltbekannter Gemälde. Das berühmteste Gemälde ist „Die Geburt der Venus“ von Sandro Botticelli. Andere große Meister wie Leonardo da Vinci, Michelangelo, Raffael und Caravaggio sind ebenfalls zu bewundern. Die Sammlung der Medici ist ein Erlebnis, auch für Nichtkenner. Einen Tag in den Hallen, die an und für sich schon eine Sehenswürdigkeit darstellen, zu verbringen, sollte man auf jeden Fall bei seinem Florenzbesuch einplanen.
Der Hauptplatz der Stadt ist die Piazza della Signoria. Michelangelos David ist zwar nicht mehr im Original auf dem Platz zu sehen, er wurde mittlerweile in die Accademia delle Arti del Disegno übersiedelt, eine Kopie thront aber neben vielen weiteren wunderschönen Figuren in der Loggia dei Lanzi. Das bunte Treiben der Florentiner und Touristen rund um den Neptun Brunnen und den Palazzo Vecchio begutachtet man am besten aus einem der Sessel eines Kaffeehauses. Achtung aber, die Preise sind gesalzen! Sehr schön
Ponte Vecchio ist die einzige Brücke, die das Bombardement des 2. Weltkriegs unbeschadet überstand. Auf ihr findet man traditionell die Goldschmiede der Stadt, die ihre Geschäfte noch immer wie im Mittelalter mit dem Zeichen ihrer Gilde kunstvoll schmücken. Shopping mit Flair ist angesagt für viele Verliebte, die sich ihre Eheringe auf der Ponte Vecchio kaufen.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Arno befindet sich der Palazzo Pitti. Die Medici flüchteten aus dem Trubel des historischen Stadtkerns, allerdings weniger um ihre Ruhe zu haben, als viel mehr um bei einem Aufstand des Volkes etwas Abseits vom Schuss zu sein. Die Kunstwerke, die wir heute genießen können, waren damals für den steuerzahlenden Bürger eine große Last, die Unzufriedenheit war dementsprechend. Die Residenz, der Medici Palast mit den Boboli Gärten, beherbergt heute eine Vielzahl an Museen und Ausstellungen.
Kirchen in Florenz
Neben dem Dom von Florenz, gibt es noch eine Vielzahl an anderen Kirchen die sehenswert sind. Santa Croce beherbergt die Grabmäler von Michelangelo, Machiavelli und Galileo Galilei. Sehenswert auch Santa Maria Novella mit dem Kreuzgang und San Lorenzo. Entlang des Arno in Santo Spirito kann man in ruhiger Umgebung das Gemälde des letzten Abendmahls von Domenico Ghirlandaio bewundern.
Mein Hoteltipp für Florenz? Hotel Ariele ist ein günstiges, aber schön gelegenes und sauberes 3 Sterne Hotel, das große Zimmer bietet.