Es ist ruhig und dunkel entlang der Elbe, die Hansestadt bereitet sich schon auf eine ruhige Nacht vor, während ich voller Tatendrang im Taxi sitze und mich gespannt mit dem Fahrer unterhalte. Er erzählt mir Geschichten vom wundervollen Hamburg und ich bin bereits jetzt traurig, dass ich die Atmosphäre wieder nur für einen Tag genießen kann. Ich bin geschäftlich unterwegs. Nichtsdestotrotz schmiedete ich Pläne, dabei ahnte ich schon, dass die Zeit auch diesmal nicht ausreichen würde um alles zu sehen. Es reichte gerade für etwas Schlaf, ein gutes Frühstück und einen kurzen Spaziergang in der Morgensonne, denn nach der Veranstaltung saß ich wieder im Taxi zurück nach Wien. Tagträumen darf man aber und dabei verbrachte ich einen wunderschönen Tag in Hamburg, ohne Stress. Manchmal ist es ganz schön „was wäre wenn“ zu spielen und deshalb zeige ich heute, wie ich meine 24 Stunden in Hamburg gerne verbracht hätte.
Schlafen und Frühstücken im 25hours Hafencity
Authentisch und doch besonders, mein Zuhause für die Nacht ist das 25hours Hotel Hamburg Hafencity, das mit viel Liebe zum Detail eingerichtet ist. Auch das Personal ist locker und herzlich, so werde ich gerne begrüßt. Da es schon spät ist, lasse ich das Abendessen ausfallen und steige in meine Koje im 2. Stock. So werden hier die Zimmer bezeichnet. Ein gemütliches Bett, eine Tapete mit allerlei Seefahrermotiven, viele kleine Details wie Schiffstau, ein rustikaler Schreibtisch auf dem ein Logbuch liegt, ein antiker Globus, uriges Astra Bier in der Minibar und eine große Regendusche im Bad. Ich fühle mich auf Anhieb wohl. Neben dem Bett lächelt mich ein Schlafschaf an und während ich noch ein wenig Musik höre, schlafe ich ein.
Von den Sonnenstrahlen geweckt, blicke ich durch das Fenster auf den Hafen und sehe fleißige Läufer. Hätte ich doch meine Sportsachen mitgenommen! Egal, ich genieße das Frühstück mit etwas Lachs, Ei und Gemüse, nehme mir aber nicht allzu viel Zeit, da ich noch einiges vorhabe. Jetzt heißt es auch schon Abschied nehmen, mein Koffer darf aber noch für ein paar Stunden im Hotel bleiben.
Hamburger Fischmarkt
Meine Route fängt im Stadtteil Altona an. Jeden Sonntag findet hier der legendäre Fischmarkt statt und den möchte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Ich bin zwar satt, schlendere aber von Stand zu Stand, plaudere mit den Menschen und mache Fotos. Ich lasse mich zu einem Fischbrötchen überreden und entscheide das Mittagessen ausfallen zu lassen. Es ist voll hier, viele Touristen, aber auch Einheimische und vor allem Nachtschwärmer, die durchgemacht haben, sind unterwegs. In der Auktionshalle höre ich Musik und verbringe noch eine halbe Stunde dort bis ich gut gelaunt weiter durch Hamburg spaziere.
Hafencity und Speicherstadt
Zurück zum Hotel, denn bei der nächtlichen Taxifahrt gefiel mir die Gegend unglaublich gut. Ich spaziere am Hafen entlang, bin ganz entzückt über die vielen Möwen hier und für Backsteinhäuser habe ich sowieso eine Schwäche. Besonders empfehlenswert ist die Speicherstadt, ein großer Lagerhauskomplex der unter Denkmalschutz steht. Hier gibt es viel Spannendes zu sehen wie das Miniatur Wunderland, die Kaffeerösterei oder auch das Zollmuseum, aber heute bleibt es bei einem Spaziergang.
Altstadt, Rathaus und Jungfernstieg
Vorbei an den Deichtorhallen, weiter über die Willi-Brandt-Straße bis zur Nikolaikirche. Meine Stimmung ist etwas gedrückt, denn hier stehen nur noch der Turm und ein paar Wände. Der Rest wurde im zweiten Weltkrieg zerstört, die Kirche gilt heute als Mahnmal gegen den Krieg. Nächstes Mal will ich unbedingt mit dem gläsernen Aufzug auf die Plattform und die Ausstellung sehen. Mit etwas mulmigem Gefühl gehe ich weiter durch die Hamburger Altstadt, entdecke die historische und wunderschöne Hamburger Börse und komme dann beim Rathaus an. Ein imposantes Gebäude. Ich verbringe ein wenig Zeit am Rathausmarkt (im Winter ist hier immer ein wunderschöner Weihnachtsmarkt), spaziere noch weiter zum Jungfernstieg am südlichen Ufer der Alster und genieße das Panorama, die strahlende Sonne und den lauwarmen Wind.
Cupcake und Abendessen im Schanzenviertel
Vom vielen Gehen bin ich ein wenig müde geworden und das Fischbrötchen macht mir Lust auf etwas Süßes. Ich entscheide mich in die U-Bahn zu steigen und zum Schanzenviertel zu fahren, denn in dem Szeneviertel gibt es viele sehr nette Lokale. Etwas versteckt finde ich das Liebes Bisschen, ein kleines Café das sich vor allem auf Cupcakes spezialisiert hat. Köstlich klingende Sorten wie Buttermilch-Zitrone, Cookies & Cream, Blaubeere oder Himbeere lächeln mich an. Zusammen mit einem Tee genieße ich die süße Sünde im Freien, denn das Wetter ist einfach traumhaft. Nach der kleinen Pause genieße ich hier die Stimmung, dieser Teil Hamburgs ist ganz anders. Es ist laut und bunt, hier sind viele junge Menschen unterwegs und vom Stadtbild her erinnert mich die Schanze ein wenig an Berlin. Ich lasse mich einfach treiben, mache viele Fotos und plötzlich sind wieder zwei Stunden vergangen.
Bevor mein Flug geht, will ich noch Abendessen und versuche mein Glück in Tim Mälzers Bullerei. Ohne Reservierung oft schwierig, aber ich habe Glück und erwische einen kleinen Tisch am Fenster. Ich lese die Speisekarte des Deli (das Restaurant öffnet erst um 18 Uhr) auf und ab und will am liebsten von allem etwas probieren, entscheide mich aber doch für den klassischen Burger. Mit Dry-Aged Beef, viel Käse, Speck, einer köstlichen Zwiebelmarmelade und geräucherten Kartoffeln. Jetzt weiß ich, wieso alle davon schwärmen.
Ich genieße noch die letzten Minuten in Hamburg bevor mich das Taxi abholt und denke an den schönen Tag zurück. Hamburg, ich habe mich verliebt. Ich bin satt, glücklich und komme hoffentlich bald wieder.
Wie würde euer perfekter Tag in Hamburg aussehen?