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Glaubt man den Norditalienern, würde man wohl nie eine Reise nach Sizilien unternehmen. Schmutzig, die Menschen verschlagen und hinterhältig und Bürgerkrieg auf den Straßen. Wer es trotzdem wagt, wird kein Abenteuer vorfinden, dafür aber mit Sicherheit für den Mut belohnt werden mit wunderschönen Ausblicken und tollen Urlaubserlebnissen. Keine Mafia, kein Bürgerkrieg, dafür jede Menge herzlicher Menschen, schöne Strände und viel zu sehen auf der größten Insel des Mittelmeeres. Italiens südlichster Teil zwischen Stiefel und Nordafrika ist ein besonderer Fleck Erde mit einem besonderen Menschenschlag.

Mafia


Kulturraum Sizilien

Sizilien ist mehr als Sonne, Strand und Meer. Es ist zwar verlockend die Urlaubstage entspannt am Meer zu verbringen, viele Strände sind vor allem unter der Woche menschenleer, die Insel unterhalb der Stiefelspitze hat aber einiges zu bieten, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Die Natur im Hinterland ist atemberaubend, viele Landstriche scheinen der Zeit zu trotzen. Die Zeugen der Besatzer sind an allen Ecken und Enden noch zu sehen, und es waren einige, die Sizilien in den letzten Jahrtausenden für eingenommen hatten. Griechen, Araber, Phönizier, Römer, Normannen, Franzosen – die Liste derer, die ihren Fußabdruck hinterlassen haben ist lang.


Ausflüge in Sizilien

Das Tal der Tempel in Agrigent mit dem griechischen Theater ist auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbe zu finden. Im Dom Monreale in Palermo, ist mit Wilhelm II. ein Deutscher Kaiser bestattet. Seine Liebe gehörte der Insel, auf der er den größten Teil seines Lebens verbrachte. Die Stadt selbst ist eine Mischung aus arabischen, normannischen und griechischen Einflüssen. Vor allem die Araber haben ihre Spur hinterlassen in Palermo, das heute eine der größten Städte Italiens ist und durchaus dem Chaos entspricht das man sich von Süditalien erwartet.

Eine Fahrt auf den Ätna oder ein Bootstrip zum Stromboli sind die „heißen“ Highlights jeder Sizilienreise, sind die beiden Vulkane doch noch aktiv. Vor allem der Stromboli beglückt seine Besucher noch fast täglich mit einer Feuershow der Superlative. In den meisten Hotels werden Ausflüge zu den Top Sights der Insel angeboten. Es ist recht praktisch wenn alles organisiert ist, die Wege sind ansonsten weit und kaum in einem Tag zu schaffen.


Siziliens Hinterland: unverbaut und ursprünglich

Ein Tipp, um das wunderschöne Hinterland Siziliens zu erleben, ist eine Fahrt durch die Madonien im Mietwagen oder für sportliche Urlauber am Rad. Dieses Bergmassiv hat sich als Naturpark seinen ursprünglichen Charakter erhalten. Man glaubt es kaum, aber auf 1700 m findet man sogar einen Skilift auf Sizilien. Die Straßen sind in perfektem Zustand, Verkehr herrscht praktisch keiner. Die Dörfer in diesem Landstrich sind vom Tourismus gänzlich verschont geblieben. Es muss einen nicht wundern wenn man für seinen Espresso in den Bars nur einige Cent zahlt. Weiß leuchten die Dörfer auf den Hängen schon von weitem. Wer das bäuerliche Sizilien erleben möchte, abseits der Hotels und Touristengruppen, ist hier am richtigen Fleck. Einziger Wermutstropfen: Die Sizilianer scheinen Plätze vor den Dörfern oft mit Müllhalden zu verwechseln. Ansonsten ist Sizilien aber sehr sauber und wirkt aufgeräumter als man es sich erwartet. Man kommt sehr schnell an den Bars mit den Menschen zu sprechen, die sich freuen wenn sich ein Ausländer zu ihnen verirrt. Angst beraubt zu werden, ist unbegründet.


Reisetipps für Sizilien

Die beste Reisezeit ist der Herbst und das Frühjahr. Während es im Sommer sehr heiß werden kann, ist der Frühling angenehm mild. Dann blüht Sizilien in seiner vollen Pracht. Wer italienisch kann, wird sich oft wundern, warum er die Sizilianer nicht so recht versteht. Der Dialekt ist durchaus gewöhnungsbedürftig, die Sizilianer verwenden das sogenannte Passato Remoto, eine grammatikalische Form die in Restitalien nicht gesprochen wird. Auch viele Ausdrücke sind nicht Italienisch aus dem Lehrbuch. Die Sizilianer sind sehr rassig, aber durchaus freundlich. An den Verkehr muss man sich vielleicht gewöhnen, außerhalb der Städte wie Messina, Agrigent und Palermo ist aber auf den Straßen nicht viel los und man kommt gut voran. Die Preise in Sizilien sind unterschiedlich. An der Küste hat man sich an Resteuropa angepasst, im Hinterland bekommt man noch sehr günstige Menüs und Getränke.

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