Flugangst in den Griff bekommen
Die Handflächen beginnen zu schwitzen, dein Herz rast und dein Magen verkrampft. Das sind nur einige der vielen Anzeichen von Flugangst. Eine weitverbreite Angst, die die Urlaubsfreude schnell bremsen kann und oft schon beginnt, bevor man überhaupt in der Nähe des Flugzeuges ist. Doch das muss nicht sein. Mit ein wenig Übung und den richtigen Tricks kannst auch du deine Flugangst in den Griff bekommen.
Die Kontrolle zurückgewinnen
Die Kontrolle abgeben zu müssen, ist einer der häufigst genannten Gründe von Menschen, die mit Flugangst zu kämpfen haben. Daher kann es Erleichterung verschaffen, wenn man das Gefühl zurückgewinnt, Oberhand über die Situation zu haben.
- Begrüße das Board Personal – achte darauf wie freundlich und entspannt sie wirken.
- Platziere dein Handgepäck im Stauraum über dir, aber behalte deine Handtasche mit deinen wichtigsten Essentials bei dir. Somit hast du die notwendigsten Sachen ständig bei dir und musst nicht unnötig lange mit dem Gepäckfach kämpfen.
- Schnalle dich an und mach dich nochmals mit den Sicherheitsanweisungen vertraut. Gerade wenn du zum ersten Mal fliegst ist es wichtig, sich mit der neuen Umgebung vertraut zu machen. Und selbst wenn du diese einstudierten Sätze und Handbewegungen des Flugpersonals schon unzählige Male gehört hast, kann gerade diese vertraute Routine dir dabei helfen, dich zu entspannen.
- Schalte dein Handy in den Flugmodus, setz deine Kopfhörer auf und höre ein Audiobuch oder deine Lieblingsplaylist. Spezielle Noise-Cancelling Kopfhörer können dir zusätzlich dabei helfen zu entspannen.
- Habe eine Beschäftigung parat. Sei es ein Spiel auf deinem Handy, ein Malbuch mit Stiften oder dein Laptop, um die Fotos vom letztern Urlaub zu sortieren. Mit der richtigen Ablenkung vergeht nicht nur die Zeit viel schneller, sondern du wirst dabei vielleicht so müde, dass du ein Nickerchen machst und mit etwas Glück sogar den ganzen Flug durchschläfst.
Die Dosis macht das Gift
Während für den einen ein Glas Wein oder Bier vor dem Abflug vielleicht entspannend sein mag, so kann es bei anderen die Angstmerkmale nur verstärken. Halte dich also lieber von Alkohol und Zigaretten fern, da sie deinen Puls nur nach oben schnellen lassen. Greife lieber zu Riechölen und einer Tasse Tee. (Verschreibungspflichtige) Beruhigungsmittel sollten ausnahmslos nur nach Absprache mit deinem Arzt eingenommen werden.
Entspannungsübungen: Atemtechniken & Co.
- Lockere, bequeme Kleidung kann dir helfen, dich in dieser Situation so gut es geht zu entspannen. Deine Sitzlehne zu verstellen, sowie eine Schlafmaske und eine Decke (die dir das Flugpersonal geben kann), sorgen zusätzlich für Komfort.
- Atemübungen: Es gibt unzählige verschiedene Atemübungen, die dir dabei helfen können dich zu entspannen. Sie sind kostenlose und höchst effektive Methoden, mit denen du dich jederzeit und überall in einen entspannten Zustand versetzen kannst. Probiere so lange verschiedene Methoden aus, bis du eine gefunden hast, die dir liegt.
Wie etwa die 4-7-8 Atemmethode von Dr. Andrew Weil. Lege deine Zungenspitze an den oberen Gaumen. Atme ruhig und tief durch die Nase ein. Zähle dabei bis vier. Halte die Luft an während du bis sieben zählst. Atme die Luft vollständig durch den offenen Mund aus und zähle dabei bis acht. Wiederhole diese Übung etwa 5-8 Mal.
- Visualisierung: Dies ist eine Form der Meditation, die sowohl mit offenen, als auch mit geschlossenen Augen durchgeführt werden kann. Konzentriere dich dabei auf positive Gedanken: etwa welche schönen Erlebnisse an deinem Zielort auf dich warten. Fliegst du an den Strand? Stell dir vor, wie sich der Sand unter deinen Füßen anfühlt und wie dir die Sonne auf die Nasenspitze scheint. Machst du einen Citytrip? Male dir die coolen Boutiquen und Clubs aus, die du besuchen wirst und die vielen tollen Erlebnisse, von denen du deinen Freunden und Familie bei deiner Heimkehr erzählen kannst. Umso realistischer du dich in diese Situationen hineinversetzen kannst, umso stärker wirst du den Effekt dieser viel gelobten Meditation Technik spüren können.
- Ein guter, alter Anti-Stressball kann dir helfen deine Muskeln zu entspannen. Alternativ kannst du auch das Flugpersonal um ein Kopfkissen bitten, an dem du deine Anspannung ablassen kannst.
(D)eine richtige Sitzplatz-Wahl
Zwischen 48-4 Stunden vor deinem Abflug kannst du bei den meisten Airlines bereits vorab online einchecken und oftmals deinen Sitzplatz kostenlos (oder gegebenenfalls gegen eine kleine Gebühr) auswählen. Auf einem Platz in der Nähe der Tragflächen sind Turbulenzen zB weniger stark spürbar.
Ob du dabei dann lieber am Gang oder am Fenster sitzt, ist aber Geschmacksache. Plätze am Gang bieten dir den Vorteil jederzeit aufstehen zu können, wenn dir danach ist. Wer allerdings am Fenster sitzt, kann besser den Ausblick genießen. Meist sind besonders Start und Landung nervenaufreibend, doch die Aussicht aus dem Flugzeug auf die Wolken kann auf manche Menschen auch eine beruhigende Wirkung haben. Bei eventuellen Turbulenzen hilft oft auch der Blick auf die Tragflügel des Flugzeuges. Denn diese sind, trotz eines möglichen Auf und Abs im Flugzeug stets ruhig. Wem das gar nicht zusagt, der kann natürlich auch die Fensterabdeckungen schließen.
Sei nicht so streng mit dir selbst
Ärgere dich aber nicht über dich selbst, wenn nicht gleich alle Tipps zu 100% für dich funktionieren. Angstgefühle kommen oft in einer Wellenform. Manchmal sind sie stärker, manchmal schwächer – aber genauso wie das rauschende Meer, ebbt auch die stärkste Welle einmal ab. Und obwohl dies natürlich alles leichter gesagt/geschrieben als getan ist, sind dies doch erprobte Methoden, die dir dabei helfen können deine Flugangst in den Griff zu bekommen und es zahlt sich aus, diese für dich selbst zu testen.
Für Personen mit besonders ausgeprägter Flugangst kann auch ein Besuch bei einem Therapeuten und/oder Hypnotiseur angedacht werden.
Hast du noch weitere Tipps und Tricks gegen Flugangst für uns? Teile sie mit uns in den Kommentaren oder auf Twitter mit dem Hashtag #discoveryoursmile 🙂