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Wir alle spüren die Krise. Diesen Satz sagt jeder Grieche. jede Griechin. Und meist folgt gleich ein „aber mich trifft es nicht so schlimm“. Die Griechen sind unglaublich positive Menschen. Und sie wissen, dass sie Europa viel verdanken, ja im Moment auf die anderen EU-Länder angewiesen sind. Ein Austritt ist für die meisten unvorstellbar, ein Szenario, das vielen wirklich Angst macht.  Das erzählt auch Costas, der eine kleine Taverne im Hafen von Rethymnon besitzt. Er engagiert sich politisch auf Gemeindeebene und will nichts schlechtes über die EU sagen. Hoffnung setzt er in die neue Regierung. Auch wenn er weiß, dass es wieder die selben Leute sind, die die Krise auch verursacht haben. „Wir hoffen, dass es besser wird. Und müssen alle einen Teil dazu beitragen.“

Auch Koula ist hoffnungsvoll. Die Mutter zweier Kinder ist Angestellte bei einem Tourismusunternehmen. Ihr Mann, ein Polizist, kämpft seit der Krise mit enormen Gehaltskürzungen. „Wir sparen, wo es nur geht“, sagt Koula. „Wir gehen kaum noch aus, essen zuhause und auch unsere Töchter bleiben eher daheim“. Sie macht sich Sorgen, wie es weiter gehen soll. Erst vor wenigen Jahren haben sie die Eigentumswohnung gekauft, die Kreditraten müssen bezahlt werden. Nächstes Jahr beginnt die ältere Tochter zu studieren. „Das wird nicht leicht. Aber die Bildung unserer Kinder ist für uns sehr wichtig“.

Bildung hat überhaupt einen hohen Stellenwert in diesem Land. Eine Seite Griechenlands, die vielen Touristen oft verborgen bleibt ist die lyrische, die künstlerische, die diskussionsfreudige. Die hellenistische Kultur spielt für viele Griechen, gerade auf Kreta, eine große Rolle. Da geht es um Tugenden, um Philosophie, um Geschichte. Costas möchte auch gleich von uns wissen, welche österreichischen Autoren wir empfehlen. Überhaupt sind alle Griechen, die wir hier treffen sehr interessiert. Sie wollen wissen, was man in Österreich, in Deutschland über sie denkt. Sie möchten wissen, wie das Leben in Österreich ist. Ob die Politik bei uns auch so korrupt ist.

Bevor all die Fragen gestellt werden, muss man sich aber erst mal hinsetzen, etwas trinken, eine Kleinigkeit essen. Gastfreundlichkeit liegt ihnen, so scheint es, im Blut. Ihre Freundlichkeit ist nicht aufgesetzt, überall wird man herzlich empfangen. Die Österreicher mögen die Griechen besonders gern. Die Gemütlichkeit verbindet. Viele österreichisch-griechische Freundschaften sind in den vergangenen Jahren entstanden. Viele Touristen kommen jedes Jahr an den selben Ort, gehen in dieselbe Taverne. Schauen dort in die Kochtöpfe, trinken mit dem Chef einen Ouzo und diskutieren dann über Gott und die Welt. Das ist Griechenland, erzählen hier viele ÖsterreicherInnen. Und die Krise? Die gibt’s schon, nur als TouristIn spürt man sie wirklich nicht.

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Von: Kathrin Limpel, TUI  Österreich Konzernkommunikation