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How To: Vision Board erstellen – Pinterest fürs echte Leben

Im Sommer 2012 betritt die 17-jährige Gabrielle Douglas das oberste Treppchen bei den Olympischen Spielen. Die Menge tobt vor Begeisterung. Gabrielle ist die erste Afro-Amerikanische Gymnastik Wettkämpferin, die jemals bei Olympischen Spielen sowohl Gold im Einzel als auch im Team Bewerb erzielt hat. Ihre Geschichte und ihr Erfolg sind so außergewöhnlich, dass ihr junges Leben (sie wurde 1995 geboren) bereits von Hollywood verfilmt wurde. (The Gabby Douglas Story).

Im Film sieht man, dass Gabrielle’s Familie eine Pinnwand mit motivierenden Zitaten und ausgeschnittenen Bildern, die ihre Träume repräsentieren zB eine Goldmedaille das Wohnzimmer schmückt. Es ist eine Art Collage ihrer Träume und Visionen. Ein sogenanntes Vision-Board. Im Film kommt diesem Vision Board eine große Bedeutung zu, denn es erinnert Gabrielle kurz bevor sie ihre Karriere hinschmeißen will (nur wenige Monate vor den Olympischen Spielen in London) warum sie so hart trainiert und wofür sie denn eigentlich kämpft. Für ihren Wunsch die Beste zu sein und vor allem aber auch für ihre Familie. Vom Leistungssportler, bis hin zu erfolgreichen Schauspielern und Sängern. Sie alle tun es. Sie setzten sich hohe Ziele und erreichen diese meist auch. Doch gibt es – neben knochenharter Arbeit – ein Geheimnis für ihren Erfolg?

Schon Stephen Cover hat in seinem Bestseller „7 Wege zur Effektivität“ geschrieben, dass sogenannte „Peak Performer“ mit dem Ziel beginnen. Sie visualisieren also ihren Erfolg. Auch Jim Carrey, der bekannte Comedy-Schauspieler hat im Interview mit Oprah verraten, dass er sich selbst einen vor-datierten Scheck über 10 Millionen Dollar für Thanksgiving 1995 ausstellte, den er in seiner Geldbörse aufbewahrte. Dann fuhr er jeden Abend zum berühmten Mullholland Drive und stellte sich Gespräche mit Regisseuren und Agenten vor. Kurz vor Thanksgiving 1995 bekam Jim Carrey eine Hauptrolle im Film „Dumm und Dümmer“ und erfuhr, dass er tatsächlich eine Gage von 10.000.000USD erhalten werde.

Bestimmt hast auch du große Träume und Ziele, die du in deinem Leben gerne erreichen würdest. Eine Weltreise? Einmal einen Marathon laufen? Endlich Spanisch lernen? Eine Familie gründen? Im Trubel des Alltags lassen wir diese Wünsche und Ziele allerdings oft untergehen und uns von Nebensächlichkeiten ablenken. Schließlich „haben wir doch keine Zeit!“.

Unglaublich aber wahr: wir alle haben die selben 168 (24×7) Stunden pro Woche. Selbst wenn wir sehr viel arbeiten (50 Stunden pro Woche) und wir mit 56 Stunden ausreichend schlafen würden (8 Stunden pro Nacht) und hohe 5 Stunden pro Woche mit Haushaltsaktivitäten verbringen, verbleiben uns immer noch 57 Stunden pro Woche um an unseren Zielen zu arbeiten und zB Spanisch Vokabeln zu studieren, die Laufschuhe zu schnüren, den Kindern eine Geschichte vorzulesen oder die Traum-Reiseroute zu planen.

Ein Vision Board kann dir dabei helfen dir deine Prioritäten wieder vor Augen zu führen.

Schritt 1: Reflektiere deine Ziele & Stelle die richtigen Fragen

Die meisten von uns haben eine ungefähre Idee wie wir uns unser Leben vorstellen, was unsere Ziele sind und was uns glücklich macht. Wird man allerdings direkt gefragt wie denn „das ideale Leben“ aussehe, finden wir oft nicht die richtigen Worten und verzetteln uns in Floskeln wie „Ich möchte frei sein“ oder „ich möchte glücklich sein“. Doch wenn man nachhakt und fragt was „frei sein“ bedeutet, wird es meist schon schwieriger.

Der amerikanische Präsident Abraham Lincoln hat mal gesagt „Wenn ich acht Stunden Zeit hätte um einen Baum zu fällen, würde ich sechs Stunden die Axt schleifen.“ Vorbereitung ist also die halbe Miete. Sich darüber klar zu werden, was für einen selbst „Glück“, „Erfolg“ oder „Freiheit“ bedeutet ist ein entscheidender Schritt in ein selbstbestimmtes Leben. Ein Vision Board zu gestalten, ist eine gute Übung sich über seine persönlichen Werte und Wünsche klar zu werden.

Sich die richtigen Fragen zu stellen kann dir dabei helfen. zB.
  • Wie sieht, deiner Meinung nach ein gutes Leben aus?
  • Wenn du am Ende deines Lebens zurück blicken würdest, was möchtest du erreicht haben?
Um dich von diesen großen Fragen nicht überwältigen zu lassen, brich sie herunter:
  • Welche Fähigkeiten möchtest du erlernen oder verbessern? Gibt es Hobbies, denen du mehr Zeit widmen möchtest?
  • Wie möchtest du deine Freizeit verbringen? Welche Orte und Länder möchtest du bereisen? Bist du eher der Strand- oder Städtereise Fan? Karibik oder Antarktis?
  • Wie sieht dein Traumjob aus? Möchtest du in einem sicheren Angestellten-Verhältnis arbeiten oder als Selbstständiger dein eigener Boss sein? Geregelte Arbeitszeiten vs. freie Zeiteinteilung? Arbeitest du lieber in einem Team oder bist du ein Einzelkämpfer?
  • Was für ein Mensch möchtest du sein? Karrieretyp oder Familienmensch? Keine Kinder oder Großfamilie? Hund oder Katze?

Schritt 2: Gestalte dein persönliches Vision Board.

Hierbei sind deiner Phantasie keine Grenzen gesetzt. Für welche Größe & Format du dich entscheidest ist völlig dir überlassen. Bedenke einzig, dass du es ja später auch aufhängen solltest und du daher auch eine Größe wählen solltest für die du tatsächlich Platz finden kannst.
Du benötigst nur:
  • Reisekataloge deiner Traumdestinationen
  • alte Zeitschriften und Magazine
  • Schere
  • Klebstoff
  • Ein Stück (wahlweise farbiges) Papier zB A4, A3 oder größer bzw ein Stück Karton als Hintergrund

Schritt 3: Nutze dein Vision Board. Aber richtig.

Platziere das Vision Board an einem Ort an dem du es täglich siehst. Das Hauptziel des Vision Board ist es ja, dich täglich an deine Ziele und Werte zu erinnern.

Nimm dir regelmäßig Zeit um dein Vision Board zu studieren. Überfliege es nicht nur sondern betrachte die Bilder, die du ausgewählt hast bewusst und rufe dir in Erinnerung warum du dieses Bild gewählt hast und was es für dich repräsentiert. Verwendest du die dir zur Verfügung stehende Zeit um diesen Zielen näher zu kommen indem du zB deine Lauf-Runden drehst oder sitzt du lieber mit einer Tüte Chips vorm Fernseher und lässt dich berieseln?

Beachte: Mach’ dir keine falschen Vorstellungen.

Einfach ein Vision Board zu gestalten und dann zu hoffen, dass das Universum den Rest für dich erledigen wird ist die falsche Einstellung. Bücher wie „Das Geheimnis“ (engl. „The Secret“) können den Eindruck erwecken, dass wenn man nur kräftig genug an etwas glaubt, es einem in den Schoß fällt. Ein Vision Board ist eine gute Übung um deine Träume, Ziele und Inspirationen zu definieren und klarer zu sehen.

Die beste Strategie dein Vision Board zu nutzen ist es den Weg selbst hin zu deinen Zielen (die du aufgeklebt hast) zu visualisieren anstatt nur das Ziel selbst.

Und so wie auch Gabrielle Douglas oder Jim Carrey, die hart für ihren Traum gearbeitet haben, ab und zu eine kleine Erinnerung brauchen warum sie denn tun was sie tun, so soll dein Vision-Board auch eine Art mentale Gedankenstütze für deinen Alltag sein. Denn wie wir unsere Tage verbringen, so verbringen wir unser Leben.