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Immer wieder erreichten uns in den vergangenen Tagen Anfragen und Anrufe besorgter Kunden, die ihren Griechenland Urlaub in den nächsten Tagen und Wochen gebucht haben. Wir haben bei Elisabeth Kamper, Area Managerin und Griechenland Expertin nachgefragt. Im Anschluss finden Sie eine allgemeine Zusammenfassung unseres Konzernsprechers Dr. Josef Peterleithner

Krise in Griechenland

Wie ist die Situation vor Ort?
Die Situation in den griechischen Urlaubsgebieten ist nicht anders als in den vergangenen Jahren – entspannt, sommerlich, ruhig.

Wirken sich die Demonstrationen und Streiks auf die Gäste aus?
Für einen Urlaubsgast ist nichts zu spüren – würde man keine Zeitungen lesen, keine Berichte im Fernsehen verfolgen wüsste man als Urlauber auf griechischen Inseln gar nichts von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Landes. Die Demonstrationen beschränken sich auf den Raum Athen und dort auf das Zentrum, in den klassischen Urlaubsregionen gab es keine Demonstrationen. Durch Streiks kam es in den letzten Tagen zu Flugzeitenänderungen – da die Streiks aber angekündigt waren, konnten wir rechtzeitig die Flüge vor oder nach die Zeitfenster legen und die Gäste auch vorab darüber informieren. Andere Streiks betrafen Behörden und Ämter, Schulen – also Einrichtungen, die den Urlauber nicht direkt betreffen.

Ist die Versorgung der Urlauber gefährdet?
In keinem Fall. In den Hotels und Geschäften ist alles vorhanden, die Versorgung ist in keiner Weise gefährdet. Gewisse Produkte werden ohnehin langfristig gelagert, andere, wie Obst und Gemüse, werden ja auch in den Urlaubsregionen produziert.

Wenn bei den  Fähren gestreikt wird, wie kommen die Gäste auf die Inseln?
Auch von Fährstreiks sind nicht immer alle Fährgesellschaften betroffen. Aktuelles Beispiel: die Fährverbindung von Piräus Richtung Dodekanes ist heute aus Streikgründen nicht aufrecht. Das ist aber eine Linie, die vom klassischen Pauschalreisenden praktisch nie benötigt wird. Die Schiffsverbindung zwischen den Inseln des Dodekanes (Rhodos – Kos – Kalymnos – Leros z.B.) ist heute normal in Betrieb – wenn, dann braucht der Pauschalurlauber diese Linie (z.B. Inselkombinationen Kos-Kalymnos). Sollte doch eine Strecke wegen Streiks betroffen sein, sind wir vor Ort bestens organisiert um rechtzeitig Alternativen zu organisieren, sodass für den Urlaubsgast kein zusätzlicher Aufwand entsteht (z.B. Zwischenübernachtung auf Kos vor einer Weiterfahrt auf eine andere Insel oder die Auswahl von Fährverbindungen, die nicht streiken).

Wird es im Sommer zu weiteren Streiks kommen?
Das kann man aus heutiger Sicht schwer beantworten, auszuschließen ist es jedoch nicht. Aus der Erfahrung und aus Gesprächen weiß ich aber, dass die Regierung sich um den Tourismus als wichtigste Einkommensquelle Gedanken macht und versuchen wird, mit den wichtigsten Gewerkschaften Lösungen zu erarbeiten und selbst im Streikfall „gesittet“ vorgegangen wird (rechtzeitige Ankündigung, kurze Streikzeiten), um keinen Schaden hervorzurufen.

Sind die Gäste um ihre Sicherheit besorgt?
Ich habe nicht das Gefühl, dass die Gäste vor Ort um ihre Sicherheit besorgt sind. Sie sehen ja, dass der Urlaubsalltag ganz normal ist.

Was können sie einem Österreicher empfehlen der sich Sorgen macht?
Ich würde ihm empfehlen, einen Urlauber, der gerade aus dem Griechenlandurlaub zurückgekommen ist, zu fragen. Auf jeden Fall soll er in ein Reisebüro gehen bzw. beim Veranstalter buchen. Diese können ihm neben genauen Informationen auch ein sicheres Reisen ermöglichen.

Wie ist die Preisentwicklung in Griechenland?
Pauschalreisen sind  günstiger als in der Vergangenheit, vor Ort sind die Preise (Essen &  Trinken, Ausflüge, Mietautos, Souvenirs)  ziemlich genau auf Vorjahresstand. Nur der Sprit ist etwas teurer.

Warum sollte man jetzt Griechenland buchen?
Griechenland ist nach wie vor – glücklicher- und berechtigterweise – das Traumurlaubsland vieler Österreicher und die wichtigste Sommerflugdestination der Österreicher. Noch vor der Türkei oder Spanien. Die Gründe dafür sind vielschichtig und unverändert: schöne Strände, stabiles Wetter, blitzsauberes Meereswasser, gepflegte Hotellerie für alle Ansprüche, gastfreundliche Einheimische, ausgezeichnetes Essen, attraktive Ausflugsmöglichkeiten, totale „Bewegungsfreiheit“ für den Urlauber – extrem niedrige Kriminalitätsrate. Natürlich sollen Gäste Griechenland buchen, keine andere Destination bietet diese Vielfalt, und im Moment auch zu wirklich attraktivem Preis/Leistungsverhältnis. Also, keine Sorge, einfach buchen und die griechischen Inseln genießen!

 

Auch unser Konzernsprecher Dr. Josef Peterleithner hat die Situation in Griechenland für uns betrachtet. Hier finden Sie seine Zusammenfassung.

Information Griechenland UrlaubWelche Auswirkungen haben Streiks auf das Buchungsverhalten und die Reisemöglichkeiten?
„Auswirkungen der Streiks auf das Buchungsverhalten für den Sommer 2011 sind nicht feststellbar. So gibt es gerade in den Ferienzeiten immer wieder Streiks, nicht nur in Griechenland. Da gibt es einen Gewöhnungseffekt bei den Kunden, irgendwie vergleichbar mit den Staus auf den Autobahnen… Die Streiks der letzten Tage waren angekündigt und wurden gerichtlich genehmigt. Wir haben daher, so wie in vergleichbaren Fällen, gemeinsam mit den Airlines die Flugzeiten nach vor oder zwischen oder nach die Streikzeiten gelegt. Flugausfälle gab und gibt es keine“, sagt Dr. Josef Peterleithner.

Wie ist die Buchungssituation für Griechenland?
Griechenland ist mit nahezu 500.000 Gästen die wichtigste Sommerdestination der ÖsterreicherInnen auch im Sommer 2011 und profitiert einerseits von der Situation in Nordafrika und andererseits, weil es preislich günstiger geworden ist (in den Veranstalterkatalogen der TUI um ca 7 Prozent). Das Produktangebot wurde geändert (viele Familienangebote), auch kleinere, individuelle Objekte aufgenommen. Kleine Inseln (zB Skiathos, Zakynthos) gehen gut, auch Rhodos und Kos. Kos hat sich als die Familieninsel entwickelt. „Insgesamt liegen wir in Griechenland gegenüber dem Vorjahr im Plus. Auswirkungen auf das Buchungsverhalten aufgrund der Demonstrationen gibt es vorerst keine, verbringen doch die Gäste ihren Urlaub auf den Inseln oder in Ferienregionen am Festland. Athen spielt touristisch im Sommer keine Rolle“, sagt Dr. Josef Peterleithner, Konzernsprecher TUI Austria Holding. In der Reihenfolge der wichtigsten Flug-Destinationen liegt Kreta hinter Antalya und Mallorca an dritter Stelle, Rhodos an vierter und Kos an fünfter Stelle.

„Generell lässt sich sagen, dass aufgrund verschiedenster Krisen, die immer wieder auftreten können, die Pauschalreise wieder deutlich mehr gefragt ist. Pauschalurlauber haben nicht nur finanzielle Sicherheit für ihr Reisepaket, sondern können sich auch darauf verlassen, dass sie in Krisenfällen kompetente Ansprechpartner (auch vor Ort) haben, die sich um sie kümmern und im Falle rasch reagieren können. Gerade die letzten Krisen (Aschewolke, Nordafrika) haben gezeigt, dass unsere Kunden mit Sicherheit gut aufgehoben sind.“

TUI Griechenland Urlaub