Lesezeit: 11 Minuten
Neulich saß ich mit meiner Mitbewohnerin auf der Couch und wir träumten davon, wohin es als Nächstes gehen könnte. Plötzlich sagte sie: „Portugal wäre super – dort gibt’s tolle Vibes!“

Mhhh… Sekunden, nachdem sie „Portugal“ ausgesprochen hatte, kam mir sofort Madeira in den Sinn. Also sagte ich: „Und was ist mit Madeira? Eine portugiesische Insel käme doch sicher auch infrage, oder?“ Sie überlegte kurz, zuckte mit den Schultern und meinte: „Eigentlich habe ich mich noch nicht mit Madeira beschäftigt … aber erzähl mal!“

Puh, ja, wo fange ich da an?

Für mich persönlich ist Madeira die perfekte Destination, wenn mich das Fernweh packt, ich aber nicht zwölf Stunden im Flieger sitzen möchte. Die Insel versprüht echtes Tropen-Feeling, ohne dass man den halben Globus umrunden muss. Außerdem kann man sich preislich so einiges sparen, wenn der Flug innerhalb der Europäischen Grenzen bleibt (pssst… besonders mit den TUI Super Last Minute Angeboten!).

Doch selbst wenn dich die ganz große Ferne nicht reizt: Madeira gehört zu Portugal und das spürt man – in der herzlichen Gastfreundschaft und der entspannten Lebensart.

Somit nehme ich dich jetzt mit auf eine kurze (Lese-)Rundreise: Dich erwarten prächtige Blüten, milde Tage mitten im Atlantik und Kulinarik, die deinen Gaumen verwöhnt.

Die pulsierende Hauptstadt Funchal wartet auf dich mit…

…farbenfroher Street Art, lebhaften Märkten und prachtvollen Gärten. Was zunächst kompakt wirkt, entpuppt sich rasch als Paradies für Entdecker:innen. Der Tag lässt sich also wunderbar mit einem gemütlichen Spaziergang durch die Altstadt beginnen.  Insbesondere das Viertel Zona Velha verzaubert mit kunstvoll bemalten Türen & Co.

Als nächsten Stopp solltest du unbedingt die Seilbahn Funchal einplanen. Sie befindet sich noch in der Zona Velha, nur wenige Gehminuten von der pittoresken Innenstadt entfernt. Sei jedoch darauf vorbereitet: Die Attraktion ist äußerst beliebt, sodass etwas Geduld gefragt ist, bevor du in die Gondel steigst. Alternativ kann man nach dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ frühzeitig dort sein.

Folgende Optionen gibt es bei der Seilbahn: Ein One-Way-Ticket für 14,50 Euro oder Hin- und Rückfahrt für 20 Euro. Warum ich das One-Way-Ticket vorschlage? Weil du von oben aus eine traditionelle Schlittenfahrt – ganz ohne Schnee – zurück ins Tal machen kannst. Im 19. Jahrhundert schätzten Besucher:innen die Korbschlitten als originelles Transportmittel. Man munkelt sogar, dass Kaiserin Sissi einst damit hinuntergesaust ist.

Die Fahrt startet bei der Kirche von Monte und endet in Livramento – genau zwischen der Altstadt und dem Berg Monte. Preislich solltest du mit etwa 28 Euro für eine Einzelkarte rechnen, wenn du aber zwei charmante Urlaubs-Buddys mitbringst, reduziert sich der Preis auf etwa 18 Euro pro Person.

Aber zurück zum Berg Monte und zur Seilbahn: Nach einer rund fünfzehnminütigen Fahrt erwartet dich der faszinierende Monte Palace Tropical Garden. Lass dich verzaubern vom japanischen Garten, sanft gleitenden Kois sowie einem Museum mit einer wertvollen Mineraliensammlung und afrikanischen Skulpturensammlung. Der Eintritt beträgt 14 Euro, Kinder unter 14 Jahren genießen freien Eintritt. Vor Ort solltest du 2–3 Stunden einplanen, um alles ausgiebig zu genießen – die Gesamtfläche ist so groß wie etwa zehn Fußballfelder.

Für die Budget-Traveller unter euch: Die Busse 20, 21, 22 und 48 fahren ebenfalls den Monte hinauf und hinunter (2 Euro pro Fahrt, direkt bei dem/der Fahrer:in zu zahlen). Die Kirche Igreja de Nossa Senhora do Monte ist allemal einen Abstecher wert, denn hier befindet sich die letzte Ruhestätte des letzten österreichischen Kaisers Karl I.

Auch ein kostenloser Besuch im Stadtpark Monte lohnt sich. Die Wege sind charmant gepflastert und teilweise schmal. Zudem findest du dort einen See mit einer „Steinkarte Madeiras“ und verschiedene exotische Pflanzen.

Zurück in der Innenstadt lockt der zentral gelegene Mercado dos Lavradores: Im Art-déco-Gebäude stapeln sich tropische Früchte in Hülle und Fülle. Nur nicht verwundert sein – eine Drachenfrucht kann gut 20 Euro kosten. Dann wird eben nur mit den Augen geschlemmt. 😉 Am besten Obst an den kleinen Ständen in der Umgebung kaufen.

Gegen Mittag oder abends sollte man zu einem guten Glas Madeirawein einkehren. Bei Blandy’s Wine Lodge reifen seit über 200 Jahren edle Tropfen. Empfehlenswert ist eine 40-minütige Führung mit anschließender Weinverkostung für 18 Euro. Übrigens: Vorkenntnisse sind nicht nötig, um das Thema zu verstehen.

Unsere Hoteltipps für Funchal

Das Adults-only-Hotel TUI Blue Madeira Gardens lockt mit einem bezaubernden Meerblick und einer im Reisepreis inkludierten Sauna – perfekt nach einem ausgiebigen Stadtbummel. Wenn du dich, so wie ich, gerne für Halbpension entscheidest, dann ist einmal pro Aufenthalt ein À-la-carte-Dinner im zweiten Hotelrestaurant ebenfalls inkludiert – lieben wir! Außerdem ist die Innenstadt leicht erreichbar, da sie nur rund 2 km entfernt ist.
Willkommen heißt dich das RIU Madeira im schicken Wohlfühl-Ambiente etwa 12 km von Funchal entfernt. Hier kannst du dich 24/7 auf kulinarische Reisen begeben und das in bester Lage zwischen Bergen und Strand. In diesem Hotel fühlt man sich fast schon wie in einem Schloss!

Ein Tag und bis zu fünf Highlights – Zwischen spektakulärer Weite und zuckersüßen Häuschen im Osten

Lust auf Gipfelglück? Dann nichts wie hin zum spektakulären Aussichtspunkt Pico do Areeiro! Wer mit dem Mietwagen anreist, parkt am besten frühmorgens oder am späten Nachmittag – beachte dabei die Parkgebühr von 4 Euro pro Stunde. Von hier aus kannst du verschiedene Wanderwege erkunden, der absolute TOP-Ausblick erwartet dich auf dem PR1 – der Eintritt kostet 3 Euro und lohnt sich allemal.

Danach geht’s weiter ins etwa eine Stunde entfernte Santana, das mit seinen strohgedeckten Märchenhäuschen begeistert. Das charmante Dorf ist zwar klein, aber ideal, um ein Stück traditionelles Madeira zu erleben.

Ganz in der Nähe wartet der Miradouro do Guindaste auf dich – ein kostenloser Aussichtspunkt mit Skywalks über dem Atlantik. Auch das Parken ist hier gratis!

Ein Highlight jagt das andere: Die Zuckerrohrtradition in Porto da Cruz. In der Companhia dos Engenhos do Norte kannst du bei einer kostenlosen Mini-Führung in die Geschichte des Zuckerrohranbaus eintauchen und authentische Einblicke gewinnen.

Zu guter Letzt bietet das einzigartige Naturschutzgebiet Ponta de São Lourenço eine Kulisse mit Panoramablick auf die Nord- und Südseite der Insel. Übrigens kannst du einige dieser fantastischen Sehenswürdigkeiten ganz entspannt auf einer Tour erleben über TUI Experiences.

Unser Hoteltipp für den Osten

Im Gebirgigen Osten der Insel findest du die heimeligen Chalets Quinta Santo Antonio Da Serra im Dorf Santo de Serra. Du kannst dort kostenlos parken und verbringst in absoluter Ruhe und Natur deine Morgende – hier kannst du ganz einfach selbst Leckereien zubereiten und auf der privaten Terrasse verspeisen, ein Supermarkt ist nicht einmal 5 Gehminuten entfernt.

„N“ wie Naturliebhaber:in und Norden

Fanal? Wow! Ja, diese Worte gehören quasi zusammen. Fanal ist ein Waldgebiet mit traumhaften Highlights: Ein märchenhafter Lorbeerwald und weitläufige, grüne Wiesen mit tierischen Freund:innen (Kühen). Definitiv ein Ort für eine Wanderung. Hier ist sogar „schlechtes“ Wetter erwünscht, denn dann sieht der Wald besonders mystisch aus!

Wenn du den Ort ganz für dich allein erleben möchtest, lohnt es sich, möglichst früh aufzubrechen. Außerdem steht ein großer, kostenloser Parkplatz zur Verfügung, doch zur Mittagszeit kann es dort ziemlich voll werden. Als Bonustipp gebe ich dir noch mit: Markiere deinen Parkplatz auf einer Karte. Sollte dichter Nebel aufziehen, kann es schwierig werden, sich zurechtzufinden – und wer möchte schon vor lauter Suchen die Freude am Reisen verlieren?

Wenn du gerne wanderst, gibt es die Möglichkeit eine Fanal–Assobiadores-Wanderung zu unternehmen. Die Guided Tour führt durch das beeindruckende UNESCO-Weltnaturerbe und erspart dir langes Suchen nach dem richtigen Weg. So kannst du dich ganz auf die einzigartige Landschaft konzentrieren. Buchbar ist sie hier.

Nur 14 Kilometer weiter, an der Nordküste, wartet schon das nächste Highlight: Ein Sprung in die natürlichen Wasserbecken von Porto Moniz. Der Atlantik empfängt dich dort mit erfrischenden 20 Grad. Besonders beliebt sind die Piscinas Naturais do Porto Moniz, in denen sich sogar kleine Fische tummeln. Das Naturbad ist in zwei Bereiche gegliedert – der gepflegtere und sicherere Abschnitt kostet 3 Euro Eintritt und bietet dafür komfortables Badevergnügen – Badeschuhe machen den Aufenthalt nochmal angenehmer.

Unser Hoteltipp für den Norden Madeiras

Wenn es dich in den Norden zieht und du ein eher kleines Hotel bevorzugst, dann empfehle ich dir das Quinta do Furão. Äußerst charmant auf dem Gramacho-Plateau gelegen, bietet das Haus wundervolle Boutique-Zimmer und ist zudem hervorragend bewertet.

Entlang der Südwestküste – authentische Dörfer und sonniges Gemüt

Die Klippen von Ponta do Pargo bieten spektakuläre Aussichten, besonders bei Sonnenuntergang. Dort befindet sich auch ein Leuchtturmgebäude, das ein kleines Museum über… *Trommelwirbel*… die Leuchttürme auf Madeira beherbergt. Unter der Woche ist es täglich von 10:00 bis 12:30 Uhr sowie von 14:00 bis 16:30 Uhr geöffnet. Das Gelände rund um die Klippen ist nicht vollständig gesichert, daher sollten Kleinkinder lieber an die Hand genommen werden. Mit etwas Glück lassen sich hier Eidechsen beobachten, die die letzten Sonnenstrahlen aufsaugen.

Nur 7,2 km von den Klippen findest du in Fajã da Ovelha – einem höher gelegenen Dorf –traumhafte Fotomotive, während das Fischerdorf Paul do Mar mit frischem Fisch (Speiseempfehlungen folgen noch) und entspannter Atmosphäre punktet.

Du sehnst dich nach Strandfeeling? In Calheta findest du einen der wenigen Sandstrände Madeiras. Wellenbrecher sorgen für angenehmes Schwimmen und Liegestühle mit Sonnenschirm werden für etwa 11 Euro vermietet.

Lass dich im entspanntem Inseltempo bei einer geführten Tour inspirieren, hier buchbar über TUI Musement.

Die kulinarische Seite Madeiras

Nachdem wir nun in allen Himmelsrichtungen Madeiras Sehenswertes entdeckt haben, dürfen regionale Spezialitäten natürlich nicht fehlen. Deshalb hier ein paar Speisen und Getränke, die man unbedingt probiert haben sollte: Starten wir mit dem Kultgetränk Poncha – eine warme Mischung aus weißem Rum, Inselhonig und frischem Zitronensaft – fast schon ein Cocktail! Ein guter Tipp, wo man diese Mischung verkosten kann, ist die Rei da Poncha Bar in Funchals Altstadt. Dort gibt es eine tolle Auswahl an verschiedenen Sorten, preislich zwischen 3,50 und 4,00 Euro pro Glas.

Für alle, die nicht auf ihr erstes Date gehen, empfiehlt sich Bolo de Caco – ein warmes Fladenbrot mit Knoblauchbutter und als Hauptgang kann Espada com Banana sehr wohlschmeckend sein: Ein fast grätenloser Tiefseefisch, serviert mit gebackener Banane – klingt ungewöhnlich, ist geschmacklich aber eine überraschend gute Kombination. Alternativ sind auch Espetada regional, gegrillte Rindfleischspieße mit Lorbeer und Knoblauch, äußerst köstlich.

Zum Abschluss sollte noch Bolo de Mel erwähnt werden – ein würziger Kuchen mit Melasse oder Honig, kandierten Früchten und Nüssen… vielleicht das älteste Dessert der Insel!

Und so endete ein Gespräch auf der Couch…

Zwischen „Portugal klingt gut“ und „Madeira – warum eigentlich nicht?“ liegen nun blühende Gärten, Lorbeerwälder und Meerblick-Frühstücken. Aus einem beiläufigen Reisewunsch wurde eine kleine Liebeserklärung an eine Insel, die mehr bietet als man je auf eine Liste schreiben könnte. Also: Vielleicht ist jetzt der Moment, spontan zu sein – und der nächste Couch-Talk wird dann mitten im Atlantik geführt, natürlich mit einem Gläschen Poncha in der Hand.

Bonus-Tipp: Du willst noch mehr von Portugal entdecken? Warum nicht mit der Fähre auf die Nachbarinsel Porto Santo schippern und einige Tage dort verweilen! Hier gibt es einen goldenen Sandstrand, stilvolle Kirchen und traumhafte Wanderoptionen wie den Vereda do Pico Branco e Terra Chã Trail.