Als führender europäischer Tourismuskonzern sind wir uns unserer Verantwortung gegenüber den Gästen und den Gastländern bewußt. Dabei wird auch verfolgt, in welchen Ländern es zu schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen kommt. Wann und ob ein Urlaubsland aus unserem Angebot genommen wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Das ist in erster Linie die Sicherheit der Gäste, die Empfehlungen des Außenministeriums, aber auch Einschätzungen unabhängiger Organisationen. Entscheidungen dieser Art werden oft quellmarktübergreifend getroffen (Skandinavien, England, Frankreich,…)
Beispiel Burma / Myanmar: Es gibt hier eine Militärdiktatur, die von einigen Ländern sanktioniert wird. Unterstützen wir mit unseren Reisen diese Diktatur? Es wurde die Entscheidung getroffen, nur augewählte Gruppenreisen anzubieten mit dem Ziel, Land und Leute intensiv kennen zu lernen. Unsere Agentur vor ort ist bestrebt, dass soviel Geld wie möglich an die Bevölkerung und Organisationen im Land fließt. Damit folgen wir auch einer Empfehlung der Opposition in Myanmar. Reisen, die nur dem Ziel dienen, einen Strandurlaub zu verbringen, bieten wir nicht an.
Generell hat man bei Studienreisen in kleinen Gruppen viel mehr die Möglichkeit auf die individuelle Situation im jeweiligen Land ein zu gehen und das Bewußtsein der Gäste zu sensibilisieren.
TUI engagiert sich zB auch mit Ecpat gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern (so wie auch der ÖRV). Einige Beispiele dazu.
So werden in Thailand zB Informationsbroschüren an unsere Gäste ausgehändigt und die Reiseleiter werden speziell geschult. Inserate in hundertausenden von Katalogen machen auf dieses Problem aufmerksam.
Wir sind uns aber auch der Grenzen bewußt, die politische, soziale und wirtschaftliche Missverständnisse in Gastländern setzen. Grundsätzlich sind diese Länder autonom und selbstbestimmt. Wir können nur Ideen und Anregungen geben. Am Beispiel Tunesien oder Ägypten. Eine Revolution können wir weder anstossen noch unterstützen. Wir können aber, weil es die Sicherheitslage wieder erlaubt, so schnell wie möglich wieder Reisen nach Ägypten und Tunesien anbieten. Ägypten hat durch das Ausbleiben der Touristen Milliarden an touristischen Umsätzen verloren. Dieses Geld landet nicht nur in den Kassen der Regierung, es werden Arbeitsplätze geschaffen, nicht nur im Tourismus selbst, sondern auch in der Zulieferindustrie oder beim Aufbau und dem Erhalt einer funktionierenden Infrastruktur.
Wichtig ist generell, dass eine touristische Entwicklung mit Augenmaß gemacht wird und eine regelmäßige Erneuerung erfährt (siehe am Beispiel der Playa de Palma in Mallorca)
Im Vergleich zu anderen Industrien (Landwirtschaft, Bergbau, Metallindustrie,..) schneidet der Tourismus gesamwirtschaftlich in vielfalcher Hinsicht sehr viel besser ab: Landschaftsverbrauch, Leakage (Anteil der Umsatzerlöse, die im Land bleiben), Umweltverschmutzung bzw. Umweltschutz. Begehrte Arbeitsplätze in vielen Entwicklungsländern sind entweder in der Verwaltung oder im Tourismus. Der Tourismus spielt in wirtschaftlich unterentwickelten Ländern eine wesentliche Rolle. Generell trägt er auch zur Bildung und zur Völkerverständigung bei.
Unsere Gäste erwarten von uns, dass wir bei der Reiseplanung und Reisedurchführung verantwortungsvoll handeln. Diese Verantwortung ist auch von einem Gast, der ein Land bereist, zu erwarten.
Wir versuchen, unsere Gäste auch auf besondere Situationen in den Urlaubsländern aufmerksam zu machen. Dies geschieht in der Regel während der Begrüßungstreffen durch unsere Reiseleitung, als Information in unseren Hotelmappen oder im Katalog selbst.
Es ist unser Bestreben, dass beide Seiten dauerhaft vom Tourismus profitieren können: unsere Gäste und die Urlaubsländer.
So hat die TUI auf fünf Jahre € 500.000 für ein Projekt zum Wiederaufbau in Haiti gespendet. Abgewickelt wird dieses Projekt durch den Nachhaltigkeitsverein Futouris – die Nachhaltigkeitsinitiative, umgesetzt durch Don Bosco – Jugend Dritte Welt. Da spielt es auch keine Rolle, dass Haiti gar nicht in den Katalogen der TUI ist.