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Nachdem Nadine euch letzte Woche den ersten Teil ihrer Südostasien Tipps präsentiert hat, folgen heute Punkt 7 bis 11. Diese ReiseTricks werden dich nicht nur bei deiner Vorbereitungen sondern auch  vor Ort unterstützen.

7. Street Food ist besser als sein Ruf
Oftmals wirst du schockiert sein von den hygienischen Gegebenheiten auf Marktständen. Rohes Fleisch in der prallen Mittagshitze ist nicht jedermanns Sache. Und so meiden viele Reisende oftmals ebenfalls die lokalen „Street Food“ Stände. Zu unrecht!
Beim genaueren Hingucken wird dir sogar auffallen, dass die meisten Restaurants ausschließlich auf Touristen zugeschnitten sind (Mehrsprachige Speisekarten – oftmals mit Bildern) und die Gerichte etwa dreimal so teuer sind wie das Equivalent beim Straßenhändler an der Ecke. Länder wie Vietnam sind sogar berühmt für ihre „Street Food“ Kultur. Das Interieur ist meist bescheiden und besteht aus niedrigen Plastiktischen und Stühlen, die unsereins nur von Kindergeburtstagen kennt. Speisekarten sind häufig nicht vorhanden, denn in Vietnam zB spezialisieren sich die Stände so sehr, dass sie ohnehin nur ein einziges Gericht zB Pho (eine schmackhafte Gemüsesuppe mit Rindfleisch) anbieten. Ein kleiner Tipp um einen guten „Street Food“ Händler zu finden: Halte die Augen nach Einheimischen offen. Sie wissen wo es lecker und günstig ist.
Und sieh’ es mal so: hier kannst du dem Koch/der Köchin direkt über die Schulter gucken und jeden Handgriff genauestens mitverfolgen. Von wie vielen Haubenrestaurants kannst du das behaupten? Und bei einem Preis von 1-2€ pro Hauptgang kann man ruhig mal ein bisschen experimentieren.
Und für alle Skeptiker: Ja, ich hatte eine Lebensmittelvergiftung in Kambodscha. Von einem Restaurant mit Bildern auf der Speisekarte.

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8. Morgenstund hat Gold im Mund.
Ein Sonnenaufgang alleine ist es oft schon wert sich dem früh-morgendlichen Kampf mit dem Wecker zu stellen. In Ländern wie Vietnam oder Myanmar ist es aber doppelt lohnenswert. Denn inmitten dieser ruhigen und friedvollen Morgenröte kann man ein ganz besonderes Spektakel beobachten: Dutzende Einheimische, die zu Klängen von Hits der 90ern, rhythmische Gymnastik und Dehn-Bewegungen absolvieren. Ein wahrhaft faszinierendes – fast schon hypnotisierendes – Erlebnis. Sportlich ambitionierte Reisende können sich der Truppe anschließen. Vorkenntnisse sind nicht vorausgesetzt. Eine Portion Humor allerdings schon. Grinser und gute Laune für beide Seiten sind garantiert.

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9. When in doubt: Tripple check
Obwohl in vielen touristischen Regionen in Vietnam, Thailand und Indonesien viel Englisch gesprochen wird, kann es doch immer wieder zu abstrusen Missverständnissen kommen. Um dies bei größeren Ausgaben wie etwa einem maßgeschneiderten Anzug, wichtigen Terminen wie zB. dem früh-morgendlichen Taxi Transport zum Flughafen oder simplen Dingen wie einer Essens-Bestellungen zu vermeiden, lohnt es sich im Zweifelsfall nachzufragen. Und solltest du dir nicht sicher sein, dass dein Gegenüber wirklich verstanden hat was du möchtest, frag ruhig nochmals nach. So musst du dich nicht im Nachhinein über ein Maßhemd mit zu kurzen Ärmeln oder Hühnerfleisch in deinem Tofu-Curry ärgern.10
10. Andere Länder – andere Sitten.
Tatsächlich kann es vorkommen, dass alltägliche Angelegenheiten wie etwa das Überreichen eines Geschenks oder das Betreten eines Geschäfts zu kulturellen Fettnäpfchen werden.
In einigen Ländern – insbesondere Thailand – ist es üblich vor Betreten eines Geschäfts, Restaurants und manchmal sogar Hotel Rezeptionen die Schuhe auszuziehen um nicht zu viel Sand hineinzutragen.
Das Entgegennehmen oder Überreichen von Geschenken oder Visitenkarten sollte in Ländern wie Myanmar oder Malaysia -insbesondere im Umgang mit älteren Menschen – mit beiden Händen und einer leichten Verbeugung erfolgen.
Auch solltest du den Auslöser deiner Kamera nicht immer unüberlegt abdrücken: Im Akha Dorf, einer ethnischen Minderheit, in Myanmar ist es zum Beispiel verpönt schwangere Frauen zu fotografieren.
Ebenso solltest du, bevor du ältere Menschen oder tibetische Mönche fotografierst kurz um Erlaubnis fragen. Selbst wenn die Mönche in Laos, Myanmar und Kambodscha heutzutage moderner als nie zu vor sind. Es ist nicht ungewöhnlich einen Mönch mit einer Spiegelreflex Kamera um den Hals und einen Smartphone in der Hand über den Weg zu laufen. (Bei einer Zugfahrt in Myanmar wurde ich von einem Mönch sogar über die aktuellen Champions-League Ergebnisse aufgeklärt.) Trotzdem haben sie einen sehr hohe Stellenwert in der Gesellschaft und Religion und Spiritualität sind tief in den Bevölkerungen verankert.11
11. Same Same. But different.

 Das ist nicht nur ein beliebter Schriftzug auf neon-farbenen Touristen T-Shirts sondern auch ein Eindruck, den du gewinnen wirst wenn du durch mehr als zwei Länder in Südostasien reisen wirst. Zwar sind die Souvenirs und die prunkvollen Tempel ziemlich ähnlich, allerdings macht es Spaß die feinen Unterschiede zwischen den Ländern, die du bereisen möchtest herauszufiltern. Ein guter Tourguide oder ein Reiseführer können hierbei sehr behilflich sein.
Alternativ kannst du dir deinen eigenen Filter, durch den du deine Reise betrachtest, zulegen. Für mich persönlich war es zB. Essen. Gado-Gado in Indonesien, Pad Thai in Thailand, Shan Nudel Suppe in Myanmar, Khmer Curry in Kambodscha, Reisblatt-Frühlingsrollen in Vietnam und die vielen frischen lokalen Früchte überall waren der Filter durch den ich die verschiedenen Kulturen wahrgenommen habe. Yummi!
BONUSTIPP für Alleinreisende Frauen
Viele Mädchen und Frauen bereisen Südostasien alleine. Das ist wundervoll! Viele Hostels bieten eigens Frauen-Schlafsääle an und es ist einfach unterwegs neue Bekanntschaften und Freundschaften zu schließen.
In manchen Ländern, wie etwa Indien kann es dir allerdings mehr als einmal am Tag passieren, dass du nach deinem Beziehungsstatus und deiner Telefonnummer gefragt wirst. Um dem vorzubeugen empfiehlt es sich einen (günstigen) Ring anzustecken.
Prinzipiell solltest du es zwar vermeiden viel Schmuck zu tragen um Diebe gar nicht erst auf dumme Gedanken zu bringen. (Wenn du aber trotzdem gerne Schmuck trägst, bevorzuge einfachen Holzschmuck anstatt der Familien-Diamanten). Ein simpler Ring ist in vielen Kulturen mehr als nur Modeschmuck und bedeutet, dass du bereits vergeben bist. So kannst du dir viele – potentiell unangenehme – Situationen vom Hals halten.

Bonustipp